Kulturerbe auf Österreichs Bahnen - Verzeichnis von Zeugen technischer Entwicklungen des Schienenverkehrswesens

Nachdem bereits im Jahre 1832 die Pferde-Eisenbahn Linz - Budweis ihren Betrieb aufnahm, schlug im Jahre 1837 die Geburtsstunde der Lokomotiv-Eisenbahn in Österreich als am 23. November, auf der 13 Kilometer langen Strecke zwischen Floridsdorf und Deutsch - Wagram, der von der Dampflokomotive Austria geführte Zug seine Fahrgäste sicher ans Ziel brachte. So können wir auf eine über 185-jährige Geschichte der Eisenbahn in Österreich zurückblicken, auf deren Entwicklung mit ihren Höhen und Tiefen wir stolz sein dürfen, denn schließlich hat kein anderes Massenverkehrsmittel eine so lange Tradition wie die Eisenbahn. Demgemäß konnte eine Vielzahl von Exponaten aus den unterschiedlichen Epochen des Schienenverkehrswesens vor Verschrottung oder Abriss bewahrt werden und diese sind noch heute in Österreich vorhanden.

Historische Bauwerke, Bahnstrecken samt deren technischen Einrichtungen und Fahrzeuge als technische Denkmäler zu bewahren wird als Verpflichtung gegenüber künftigen Generationen angesehen. Neben wenigen staatlichen Organisationen und einigen Verkehrsunternehmen sind auf diesem Sektor vorwiegend auf ehrenamtlicher Basis tätige Organisationen aktiv. In ihrer Freizeit widmen sich Vereinsmitglieder den Exponaten und bewahren technisches Kulturgut vor dem Verfall.

Im Gegensatz zu historischen Kunstgegenständen wie Gemälden oder Skulpturen reicht es aber nicht, diese einfach zu konservieren und als stumme Zeugen vergangener Epochen zu präsentieren. Geschichtsvermittlung im althergebrachten Sinn ist viel zu steril um technische Entwicklungen und historische Zusammenhänge zu verstehen. Es sprechen somit einige Gründe dafür die Schienenverkehrstechnik vergangener Epochen nicht nur gegenständlich zu erhalten, sondern auch an Hand betriebsfähiger Exponate lebendig zu dokumentieren, um das Verständnis für deren Funktionsweise zu fördern.

Die Mitgliedsorganisationen des ÖMT - Verband Österreichischer Museums- und Touristikbahnen sind bemüht, mit ihren historisch wertvollen Fahrzeugen und Exponaten die Geschichte der Bahn attraktiv und lebendig darzustellen. Sie fördern durch ihr Wirken in der Bevölkerung auch die Bewusstseinsbildung für die Bahnen als zukunftsträchtigen Verkehrsträger mit bewegter Geschichte. Daher hat sich in unserem schönen Land in den letzten Jahrzehnten eine bunte Vielfalt zahlreicher historischer Bahnen und Zugbetreiber etabliert. Diese vermitteln den Besuchern anschaulich den Bahnbetrieb von anno dazumal. Sei es mit Dampf-, Elektro-, oder Dieseltraktion, auf der Vollbahn, den beschaulich anmutenden Schmalspurbahnen, den kühn trassierten Zahnradbahnen, auf den Straßen- und Überlandbahnen oder den Feld- und Industriebahnen.

Der ÖMT - Verband Österreichischer Museums- und Touristikbahnen hat als nationaler Fachverband die Aufgabe übernommen, die bei den unterschiedlichen Organisationen vorhandenen Kulturgüter des Schienenverkehrswesens in ihrer Gesamtheit darzustellen. Das vorliegende Verzeichnis über historische Schienenfahrzeuge, der unterschiedlichen Spurweiten von 1435 mm bis 381 mm, stellt den ersten Teil einer umfassenden Dokumentation dar. Es wurde im Rahmen des Arbeitskreises „Statistische Erfassung technischen Kulturgutes", unter reger Beteiligung der ÖMT-Mitgliedsorganisationen, sowie Gleichgesinnten und Partnern erarbeitet. Darin ist der Großteil der in unserem Land bewahrten Exponate enthalten, wobei eine ständige Erweiterung vorgesehen ist. Neben einer periodisch aktualisierten Druckversion steht auch der Zugriff auf eine Online-Version zur Verfügung.

Möge das vorliegende Werk das Interesse am historischen Schienenverkehrswesen in breiten Schichten der Bevölkerung wecken und dazu beitragen einmal mehr auf die Leistungen der Mitglieder des Verbandes Österreichischer Museums- und Touristikbahnen aufmerksam zu machen, um ihren Stellenwert in der öffentlichen Wahrnehmung zu steigern.

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