ÖMT-Arbeitskreis Straßenbahnen

Rückblicke

Das war die 3. Sitzung des ÖMT-Arbeitskreises Straßenbahnen 
am 2. Februar 2007 in Graz

Am Freitag den 2. Februar 2007 lud der ÖMT-Arbeitskreis Straßenbahnen zu seiner 3. Sitzung. Als Gastgeber fungierte der Verein Tramwaymuseum Graz und die Grazer Verkehrsbetriebe, die im Direktionsgebäude in der Steyrergasse den Schulungsraum zur Verfügung stellten und für das leibliche Wohl der insgesamt 17 Teilnehmer sorgten.

    Gruppenfoto vor dem Triebwagen 117

Der Direktor der Grazer Verkehrsbetriebe Herr Dipl.-Ing. Dr. Antony Scholz, zugleich Vorsitzender des Vereins Tramwaymuseum Graz, hieß die Teilnehmer willkommen und informierte kurz über den Verkehrsbetrieb und dessen erfreuliche Zukunftsperspektiven. Nachdem der Leiter des ÖMT-Arbeitskreises Straßenbahnen, Ing. Harald Baminger, seinen Dank für die erwiesene Gastfreundschaft aussprach, widmeten sich die Teilnehmer den fachlichen Themen.

Harald Baminger berichtete in seinem Vortrag über die Ausrüstung der historischen Triebwagen der Wiener Straßenbahn mit der induktiven VETAG-Weichenstelleinrichtung. Er gab einen Überblick über die historische Entwicklung der Elektrischen Weichenstelleinrichtungen und deren Funktion, die Gründe die zur Abkehr von der Fahrstromsteuerung führten und die Überlegungen die letztendlich die Ausrüstung historischer Fahrzeuge zur Folge hatten. Die unterschiedlichen Anforderungen an Museums- und Betriebsfahrzeuge, sowie deren Einrichtungen und die Erfahrungen der VEF-Arbeitsgruppe Straßenbahn bildeten den Abschluss des Referats.

Die Rekonstruktion der beiden Grazer Museumsfahrzeuge, Triebwagen 93 und Beiwagen 111B bildeten den Themenschwerpunkt des Treffens. Rudolf Watzinger gab einen Überblick auf die Daseinsgeschichte der beiden Wagen und den terminlichen Ablauf des Projektes. Gerhard Mayr referierte über Arbeiten an der Fahrzeugsubstanz und deren fachgerechte Ausführung. Diese waren oftmals nicht mit althergebrachten Methoden durchzuführen und bedurften der Anwendung neuer Technologien. Jörg Prix berichtete über den Umfang der, durch die Nostalgiebahnen in Kärnten und deren Unterlieferanten, getätigten Arbeiten. Um die Wünsche des Auftraggebers und Forderungen der Aufsichtsbehörde mit dem historischen Aspekten in Einklang zu bringen bedurfte es einiger Anstrengungen. Nach der Diskussionsrunde erfolgte die Besichtigung des Beiwagens 111B, bei der sich die Teilnehmer von der Qualität der durchgeführten Arbeiten überzeugen konnten.

    Die Teilnehmer lauschen dem Referat von Alfred Fleissner

Am Ende des Vortragsprogramms stand ein Bericht von Alfred Fleissner über Erfahrungen der Museumstramway Mariazell bei Rekonstruktionsarbeiten historischer Schienenfahrzeuge in Südost- und Osteuropa unter Bedachtnahme auf landesspezifische Eigenheiten. Ein Unterfangen das trotz entsprechender Kenntnis der nationalen Rechtssysteme, exakt spezifizierten Liefer- und Leistungsumfanges, örtlicher Bauüberwachung und strenger Endabnahme, enorme Unwägbarkeiten in sich birgt und auf Grund der aktuellen Preisentwicklungen kaum mehr lohnenswert erscheint.

Zum Abschluss dankte Harald Baminger den Gastgebern, sowie den Referenten für ihre Bemühungen und den Teilnehmern für das rege Interesse an der Veranstaltung. Die nächste turnusmäßige Arbeitskreissitzung ist für Jänner 2008 vorgesehen, sofern nicht aktuelle Themen eine frühere Zusammenkunft erfordern.

Im Anschluss an die Sitzung stand eine Fahrt auf der Linie 5 zum Nahverkehrsknoten Puntigam, zur Besichtigung der Streckenverlängerung und des aufwendigen Verkehrsbauwerkes, auf dem Programm.

     Der im Dezember 2006 in Betrieb genommene Nahverkehrsknoten Puntigam ist sehr zweckmäßig gestaltet und bietet optimale Umsteigemöglichkeiten.
   
Im historischen Ambiente des Triebwagens 117 fand der ereignisreiche Tag seinen Ausklang.

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